Zwei Muster der geplanten Thurufer
Um die geplanten Dimensionen und Gestaltungen der Uferstreifen sichtbar zu machen sowie Erfahrungen bezüglich der Bauausführung und zur Abschätzung der Baukosten zu sammeln, werden zwei Musterstrecken für die geplante Ufersanierung erstellt. Dadurch kann sich die Bevölkerung ein konkretes Bild der Thursanierung machen und ihre Meinung zur Ufergestaltung in die Planung einbringen.
Die Musterstrecken werden so gebaut, dass sie im Zuge der geplanten Thursanierung beibehalten werden können. Anhand der gesammelten Erkenntnisse und Rückmeldungen der Bevölkerung kann später entschieden werden, wie die Ufersicherung ausgeführt werden soll.
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1. Muster einer Uferböschung
Die erste Musterstrecke «Böschung» wird flussabwärts blickend am rechten Ufer oberhalb der Schmidenbach-Mündung realisiert. Sie wird ab Mitte Juni bis Oktober 2021 ausserhalb der Fischschonzeiten gebaut. Sie zeigt, wie das Thurufer im Zentrum von Wattwil generell gestaltet werden soll.
Steile Böschung im Zentrumsbereich
Die rund 25 Meter lange Musterböschung wird im unteren Bereich mit Steinblöcken gegen Erosion gesichert. Unmittelbar darüber folgt ein 1 Meter breiter horizontaler Bereich. Die Böschung wird mit Gebüschen bepflanzt. Generell müssen die Böschungen im Zentrum von Wattwil mit einer Neigung von 2:3 (Höhe zu Länge) wie in diesem Muster oder 1:2 umgesetzt werden, um den Bedarf an Land von angrenzenden Grundstücken zu minimieren. Ausserhalb des dichten Siedlungsraums sollen sie dagegen flacher ausfallen (bis 1:4), damit der dortige Uferbereich möglichst naturnah und erlebbar gestaltet werden kann.
Bessere Hochwassersicherheit
Wenn dereinst auch das gegenüberliegende Ufer erneuert ist, wird die Flusssohle hier rund 30 Meter breit sein (heute: 22 Meter). Damit können in diesem Flussabschnitt 410 m3 Wasser pro Sekunde abfliessen. Dies entspricht einem Hochwasser, das statistisch betrachtet durchschnittlich alle 100 Jahre einmal auftritt (sogenanntes hundertjährliches Hochwasserereignis).
Aufwertung des Grünraums
Die Gebüsch-Vegetation der Thurufer schafft zusammen mit der Allee, den Grünflächen und den privaten Vorgärten ein wertvolles Netz ökologischer Habitate für Pflanzen und Tiere wie Vögel, Kleinsäuger, Reptilien und Insekten. Im Abschnitt dieser Musterstrecke können die Allee-Bäume erhalten werden. Zur Verbreiterung der Thur sowie zur Verlegung von Werkleitungen unter den Thurwegen müssen aber viele andere Bäume entfernt werden. Alle diese Bäume werden nach der Sanierung der Thur neu gepflanzt.
Ruhe finden und Energie tanken
Erholungssuchende finden heute an der Thur in Wattwil kaum Zugänge zum Wasser oder Verweilmöglichkeiten. Mit der Sanierung werden verschiedene solche Möglichkeiten in Form von Sitzbänken, Sitzstufen oder rollstuhlgängigen Rampen geschaffen. Als Muster wird hier ein Aufenthaltsbereich mit einer Sitzbank umgesetzt. Wir laden Sie ein, sich eine Weile hier niederzulassen. Gerne können Sie die Zeit nutzen und uns Ihre Rückmeldung zu dieser Musterböschung senden.
Verbreiterung des Thurwegs
Der geplante rechtsufrige Rad- und Gehweg soll gegenüber heute von durchschnittlich 2.3 bis 3.4 Meter auf 3.5 Meter verbreitert werden, damit für Velofahrende und Fussgänger genügend Raum zur Verfügung steht. Der Weg wird auch für den Unterhalt der Thur und für Massnahmen bei Hochwasser-Ereignissen genutzt.
2. Muster einer Ufermauer
Die zweite Musterstrecke «Mauer» wird am linken Ufer unterhalb der Postbrücke von August bis Oktober 2021 erstellt (in der Nähe des Sportgeschäfts Metzger). Sie zeigt, wie die Thur an den Kurvenaussenseiten mit einer rund zwei Meter hohen Mauer gesichert werden soll.
Betonmauer mit Nagelfluh-Oberfläche
Die 20 Meter lange und knapp zwei Meter hohe Betonmauer erhält eine Nagelfluh-Oberfläche, um das Bauwerk gestalterisch dem natürlichen Flussraum anzupassen (siehe Grafik: 1). Solche Mauerabschnitte sollen an den Kurvenaussenseiten der Thur ober- und unterhalb der Postbrücke umgesetzt werden, um den Landbedarf zu reduzieren und das Ufer gegen Erosion zu schützen.
Sicherung der Böschung
Die Böschung oberhalb der Mauer wird mit verschiedenen Massnahmen gegen Erosion gesichert und begrünt:
- Weidenspreitlage (A): Triebfähige Weideäste werden ausgelegt und mit Holzpfählen in der Erde befestigt. Schon nach kurzer Zeit treiben die Äste dicht aus und verwurzeln sich.
- Steinblöcke (B): Rund 150 kg schwere Steine aus Alpenkalk werden mit 15cm Erde überdeckt.
- Totholzfaschinen (C): Mehrere Weideäste werden zu rund 2.5 Meter langen Bündeln zusammengebunden, im Boden mit Holzpfählen befestigt und mit Erde überdeckt.
Bessere Hochwassersicherheit
Wenn dereinst auch das gegenüberliegende Ufer erneuert ist, wird die Flusssohle hier rund 30 Meter breit sein (heute: 22 Meter). Damit können in diesem Flussabschnitt 410 m3 Wasser pro Sekunde abfliessen. Dies entspricht einem Hochwasser, das statistisch betrachtet durchschnittlich alle 100 Jahre einmal auftritt (sogenanntes hundertjährliches Hochwasserereignis).
Lebensraum aufwerten
Mit verschiedenen Massnahmen wird der Flussraum ökologisch aufgewertet. Die Mauer erhält zwei Fischunterstände (3). Zudem schaffen Holzpfähle (4), Findlinge (5) und Wurzelstöcke (6) im Wasser unterschiedliche Strömungen und verbessern die Lebensräume für Fische und andere Tiere.
Ihre Meinung zu den Mustern interessiert uns
Gerne möchten wir Sie auf einen Besuch der beiden Musterstrecken einladen. Denn, wir sind an Ihrer Meinung zu diesen Mustern interessiert. Für unsere Planungen ist es wertvoll, wenn Sie uns Ihre Eindrücke mitteilen. So erfahren wir, was gefällt und für Wattwil sinnvoll ist. Diese Erkenntnisse werden in die weitere Detailplanung der Ufergestaltung einfliessen.
Sie können uns Ihre Rückmeldung direkt via folgendem Formular einreichen (unten).
Oder Sie laden unser Rückmeldeformular als PDF und senden dieses ausgefüllt per Mail oder Post an unseren Projektleiter Philipp Gyr (die Kontaktangaben finden Sie im PDF):
Rückmeldeformular (PDF, 2.5MB)